CoJokingNews: Phil Laudes "Almania" in ARD Mediathek, Sitcom mit Meghan Trainor und noch viel mehr... | 24.03.2021
In der ARD Mediathek wird eine Comedy-Serie mit Phil Laude getestet, für Comedy Central wird die zweite Staffel “Was ich eigentlich sagen wollte” produziert und Popsängerin Meghan Trainor spielt demnächst in einer Sitcom mit. Die CoJokingNew in Woche 12/2021…
Phil Laudes „Almania“: Originär für die ARD-Mediathek konzipiert
In der ARD-Mediathek sind zwei Pilotfolgen der Comedy-Serie „Almania“ mit Phil Laude veröffentlicht worden, die vom SWR in Kooperation mit funk konzipiert wurde. Der Comedian und YouTube-Star Phil Laude spielt darin einen Lehrer, auf den diverse deutsche Klischees zutreffen: korrekt, regelbesessen, laktoseintolerant. Wegen eines rassistischen Spruchs wird er von seiner Kleinstadt an eine Gesamtschule in einer Großstadt in Baden-Württemberg versetzt. Neben Laude spielen auch Pegah Ferydoni, Dela Dabulamanzi und Ludger Pistor mit. Laude hat die Drehbücher mit entwickelt und die Folgen mit produziert. Das Projekt ist das erste rein für die ARD Mediathek konzipierte Comedy-Format. Ob eine Staffel produziert wird, soll die Performance der beiden Pilotfolgen entscheiden. Die Serie wird produziert von Laudes DiggiTales zusammen mit der Kundschafter Filmproduktion, die auch gemeinsam mit Stefan Stuckmann die ZDF-Serie “Eichwald, MdB” hergestellt hat.
Comedy-Central-Webserie wird für TV adaptiert
Für das Fernsehprogramm von Comedy Central Deutschland werden derzeit neue Folgen der Sketch-Comedy-Serie „Was ich eigentlich sagen wollte“ produziert. In der Serie werden Szenen gezeigt, die sich häufig um Missverständnisse oder heikle Alltagssituationen drehen. Im Anschluss werden die Szenen wiederholt und die Protagonist*innen korrigieren dabei ihre ursprüngliche Reaktion. Die Sendung wird von Starklfilm produziert, die auch hinter dem “Comedy Central Roast Battle” stecken. Vor der Kamera sind nun neben Comedians wie Maxi Gstttenbauer und Maria Clara Groppler auch prominentere Schauspieler*innen zu sehen; darunter Andrea Sawatzki, Collien Ulmen-Fernandes und Wilson Gonzales-Ochsenknecht. Ein Dreh mit Ralf Möller musste aufgrund eines positiven Corona-Tests verschoben werden.
Regionale Künstler*innen in der „Pierre M. Krause Show“
In seiner Show „Die Pierre M. Krause Show – SWR3 Latenight“ unterstützt Krause in den nächsten sechs Folgen regionale Künstler*innen aus dem SWR-Gebiet. Grund dafür ist der Stillstand der Kultur aufgrund der Corona-Pandemie. Aufgezeichnet werden die Folgen in dem Karlsruher Veranstaltungszentrum Tollhaus, in dem derzeit keine Veranstaltungen stattfinden dürfen. Zu Gast in der Late Night Show sind unter anderem das Comedy-Musik-Duos „Suchtpotenzial“ und das Comedy-Duo „Oropax“.
Kurt Krömer über Depressionen
Comedian Kurt Krömer erzählte im Interview mit dem Tagesspiegel erstmals von seinen Depressionen, mit denen er schon seit 30 Jahren lebt. Im letzten Herbst war Krömer wegen seiner Erkrankung acht Wochen in einer Klinik. Am Dienstag startete die vierte Staffel seiner Talkshow „Chez Krömer“ im RBB. Zu Gast war Torsten Sträter, der ebenfalls öffentlich über seine Depressionen redet.
„TAHNEE.7“: Testfolge auf YouTube
Comedian Tahnee hat auf YouTube die selbst produzierte Pilotfolge ihres Formats TAHNEE.7 hochgeladen. Zusammen mit Gast André Herrmann werden aktuelle Themen behandelt, wie das Oprah-Interview mit Meghan und Harry, behandelt. Tahnee tritt in mehreren Rollen und Parodien in Erscheinung.
Nach Berlinale: Marxistische Vampirkomödie nach Nordamerika verkauft
Nachdem die marxistische Vampirkomödie „Blutsauger“ von Julian Radlmaier auf der diesjährigen Berlinale gezeigt wurde, hat ARRI Media mit der Distributionsfirma Crescendo House einen Deal über die nordamerikanischen Rechte abgeschlossen. Die Komödie spielt im Jahr 1928 und handelt von einem sowjetischen Flüchtling, der sich in eine Vampirin verliebt und den Sommer mit ihr und ihrem Diener an der Ostsee verbringt.
Sitcom mit Meghan Trainor
Die Popsängerin Meghan Trainor („All About That Bass“) tritt nun in der Hauptrolle einer Sitcom vor die Kamera. Trainor wird an der Entwicklung der Serie mitarbeiten, ein Konzept oder Autor*innen sind noch nicht bekannt gegeben worden. Die Sitcom ist Teil eines größeren Deals mit NBC. Der Deal beinhaltet neben der NBC-Sitcom weitere geskriptete und ungeskriptete Projekte auf diversen Plattformen von NBC, darunter NBC, der Streaming-Dienst Peacock, die Sender USA, Bravo, E!, Syfy, Oxygen und Universal Kids.
Maria Bakalova für Borat-Rolle für Oscar nominiert
Maria Bakalova ist für ihre Rolle der Tutar in der Mockumentary „Borat Anschluss Moviefilm“ für einen Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert. Im Interview mit Variety erzählte sie, dass sie von ihrer Nominierung erfuhr, während sie für einen Netflix-Film von Judd Apatow eine Szene mit Mandalorian-Schauspieler Pedro Pascal drehte. Eine Szene des Films löste einen Skandal aus: Der Politiker Rudy Giuliana öffnete in Gegenwart Bakalovas in einem Hotelzimmer seine Hose.
Writers Guild Awards an Borat und andere Comedy-Produktionen
Sonntag wurden in einer virtuellen Preisverleihung die diesjährigen Writers Guild Awards verliehen. „Borat Anschluss Moviefilm“ war einer der Gewinnerfilme des Abends. Die Mockumentary von Sacha Baron Cohen wurde als bestes „Adapted Screenplay“ ausgezeichnet. In der Kategorie „Comedy Serie“ ist die Apple TV+ Serie „Ted Lasso“ als Sieger hervorgegangen. Auch in der Kategorie „New Series“ hat die Sport-Comedy gewonnen. In der „Animation“-Kategorie ging der Preis an „BoJack Horseman“ für die Folge 12 „Kopie von der Kopie“. Außerdem gab es Preise an „The Great“ als beste „Episodic Comedy“, an „Desus & Mero“ als beste „Comedy/Variety Talk Series“, an Stephen Colberts Wahlnachts-Special als bestes „Comedy/Variety Special“ und an „At Home with Amy Sedaris“ als beste „Comedy/Variety Sketch Series“.
YouTube testet Shorts-Plattform
Die Plattform YouTube Shorts wird nun in den USA in einer Beta-Test-Version veröffentlicht. Ähnlich wie auf TikTok gibt es auch in dem YouTube-Player kurze Clips zu sehen. In Indien ist die App bereits seit September 2020 verfügbar, dort ist TikTok verboten. Unter den indischen Creatorn hat sich die Nutzer*innenzahl des Tools seit Dezember bereits verdreifacht. Der Player erzielt mit 6,5 Milliarden täglichen Views weltweit bereits fast doppelt so viele Views wie das reguläre YouTube. YouTube kündigte an, an Monetarisierungs-Optionen zu arbeiten, ohne dazu weiter ins Detail zu gehen. Erst kürzlich kündigte auch Netflix das App-Feature “Fast Laughs” für kurze Comedy-Clips an. Vielleicht deutet sich an, dass die Zukunft der Sketch-Comedy in kurzen, für Smartphones konzipierten Clips liegt?
Carl Reiners Archiv geht zum National Comedy Center
Wie die New York Times berichtet, hat die Familie des 2020 verstorbenen Comedians Carl Reiner sein Archiv an das National Comedy Center in New York gespendet. Sein Werk umfasste Fernseh-Shows wie „Show of Shows“ und die „The Dick Van Dyke Show“ sowie Filme wie „Oh Gott …“ und „Reichtum ist keine Schande“. Sein Archiv umfasst Drehbücher aus fast allen seinen Projekten in unterschiedlichen Phasen seines Lebens. Auch Preise, autobiographische Schriften und Entwürfe unveröffentlichter Projekte sind Teil des Archivs. Reiner hatte eine über 70-jährige Comedy-Karriere und gilt in den USA als Comedy-Legende.
„The Amber Ruffin Show“ bis September verlängert
Die US-Streaming-Plattform Peacock gab bekannt, die „The Amber Ruffin Show“ bis September 2021 zu verlängern. Damit läuft die Late Night Show in der ersten Staffel ein Jahr, gestartet ist sie im September 2020. Ende Februar und Anfang März wurden zwei Ausgaben der Show im linearen Fernsehen auf NBC getestet. Ob die Show zukünftig öfter auf dem Fernsehsender zu sehen sein wird, wurde nicht angekündigt. Die Comedian, die auch für „Late Night With Seth Meyer“ schreibt, blickte im Interview mit The Hollywood Reporter auf ihr bisher erfolgreichstes Jahr zurück. Hier lesen
https://www.youtube.com/watch?v=cZGj9QjxtdY
„Alle hassen Chris“: Animations-Reboot in Entwicklung
Die CBS Studios entwickeln ein animiertes Reboot der von Chris Rock entwickelten Sitcom „Alle hassen Chris“. Die Original-Serie wurde von 2005 bis 2009 auf dem Sender UPN ausgestrahlt und handelte von Jugenderlebnissen des Comedians in Brooklyn. Wie im Original soll Rock auch die Geschichten der animierten Version erzählen. Die Neuauflage soll bald potentiellen Käufern vorgestellt werden.
Nanny-Comedy „Country Comfort“ auf Netflix
Auf Netflix ist die Sitcom „Country Comfort“ gestartet. Inhaltlich geht es um eine Country-Sängerin, die aus Zufall zu der Nanny einer Familie wird. Schöpferin der Serie ist Caryn Lucas, die Executive Producerin der 90er-Sitcom „Die Nanny“ war. Die Kritiken für die neue Netflix-Serie fallen überwiegend schlecht aus. Variety titelt, „Country Comfort“ sei eine „Gross-Out Comedy in Family-Values Clothing“. Im Schweizer Filmmagazin Cineman heißt es „Nichts an dieser Show ist wirklich originell“.
https://www.youtube.com/watch?v=9Nra8mjj_Xw
Apple gibt Comedy mit Maya Rudolph in Auftrag
Apple hat eine Comedy-Serie mit Maya Rudolph in der Hauptrolle in Auftrag gegeben. Rudolph hat 2020 zwei Emmys verliehen bekommen: Einen für ihre Rolle der Kamala Harris bei „Saturday Night Live“ und einen für ihre Synchronsprecharbeit in der Cartoon-Serie „Big Mouth“. In der neuen Apple-Serie spielt sie eine Frau, deren Leben sich wandelt, nachdem ihr Mann sie mit 87 Milliarden Dollar verlässt.
Leseempfehlung: Kritik an anti-asiatischen Witzen
Vergangene Woche wurden in Atlanta in den USA bei einem Attentat aus rassistischen und sexistischen Motiven sechs Frauen mit asiatischen Wurzeln getötet. Online sind in Kommentarspalten einige anti-asiatische Witze zu dem Vorfall gepostet worden. Variety nahm dies zum Anlass, rassistischen, anti-asiatischen Humor zu betrachten. Asiat*innen auf oberflächliche Karikaturen mit starkem Akzent zu reduzieren sei schon lange eine übliche Praktik in der Popkultur. In dem Artikel werden unter anderem Beispiele aus „Family Guy“ und „Saturday Night Live“ genannt. Hier lesen
Hörempfehlung: Daniel Wolfson im Twitch-Talk mit SSYNIC
Der Comedian und Battlerapper SSYNIC hatte in seinem Stream auf Twitch den Berliner Stand-up-Comedian Daniel Wolfson zu Gast. Wolfson ist Mitbegründer der deutschsprachigen Berliner Stand-up-Comedy-Szene und Teil von Felix Lobrechts Label „StandUp 44“. In dem Talk erzählt Daniel unter anderem von seinen Anfängen auf der Open Stage des Scheinbar Varietés, Erfahrungen des Bombens und die Wichtigkeit von Open Mics. Hier hören
24.03.2021
Fotos: SWR
Text: Eike Lennart Sell